Unser Gehirn geht niemals in Rente (Südkurier/24.7.2014)
Denken jüngere Menschen anders als ältere? Ja. Aber nehmen die Gehirnfunktionen ab, nur weil Menschen ein bestimmtes Alter erreicht haben? Für die Hirnforschung ist die Antwort klar: Nein, eher ist das Gegenteil der Fall.
Aber brauchen ältere Menschen nicht länger, um auf etwas zu reagieren?
"Das stimmt, aber dafür denken sie gründlicher und komplexer. Ältere Menschen weisen mehr kristalline, also langlebige Intelligenz auf. Die beruht auf dem, was sich dauerhaft im Gehirn festgesetzt hat. Natürlich gibt es biologische Hirnunterschiede zwischen Jung und Alt, die sich auswirken. Ältere Menschen sind etwas langsamer im Denken und Handeln, können dafür aber gründlicher und komplexer agieren. Es besteht folglich überhaupt kein Grund, einem Jugendwahn nachzujagen und älteren Menschen zu misstrauen, nur weil die Haut faltiger geworden ist." (Beatrice Wagner)
Auszug aus: Unser Gehirn geht niemals in Rente", Südkurier, 24.7.2014, von Myriam Hönig.