Prostataoperation gut überstanden – aber was kommt danach?
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Die Strategie sieht daher so aus: Nehmen Sie täglich oder alle zwei
Tage abends einen niedrig dosiertem PDE-5-Hemmer – auch „Potenzpille“
genannt – ein, um die nächtlichen Erektionen zu fördern. Besteht die
Absicht, Sex zu haben, benutzen Sie die normale Dosierung. Stellt sich
eine – wenn auchschwache – Erektion ein, benutzt man als zusätzliche
Hilfe einen Stauring. Er wird über das nicht ganz erigierte Glied
gestreift, mit fortdauernder Stimulation wird das Glied steif. Dadurch
wird der Ring eng und drückt die oben liegenden Venen, also das
abfießende Blut ab.
Medizinische Stauringe kann man über das Internet bestellen (beispielsweise bei https://www.medintim.de/man-erektionsprobleme-active-erection-system-nt/).
SKAT und Vakuumpumpe als Mittel zum Zweck
Wenn
die Potenzpillen nicht funktionieren, sind eventuell doch die Nerven
geschädigt. Dann gibt es noch die Option SKAT, bei der vor dem
Geschlechtsverkehr mit einer dünnen feinen Nadel in die
Schwellkörpermuskulatur gestochen und ein gefäßerweiterndes Medikament,
Alprostadil, gespritzt wird. Die Erektion wird also
unter Umgehung der Nerven aufgebaut. Ähnliches
gilt auch für die Vakuumpumpe.
Diese
Experimente sind allerdings manchmal im häuslichen Kontext schwierig:
Zwischen den Lebensgefährten haben sich Rollen eingespielt, die
schwierig zu durchbrechen sind. Ein Mann, der beispielsweise vorher
beim Sex dominant war, fühlt sich vielleicht erniedrigt, wenn er um
Hilfe bitten muss. Dabei ist auch viel Initiative und Verständnis von
der Partnerin nötig. Hier hilft es Ihnen auch, die Situation einmal ganz
offen und ehrlich mit einem Paartherapeuten oder einer
Sexualtherapeutin zu besprechen und gemeinsam neue Wege zu suchen.
Es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis die Potenz wiederkommt – das beschriebene Training vorausgesetzt.
Hilfe finden Sie auch hier:
www.impotenz-selbsthilfe.de
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfuntion,
Tel.:
08142 / 59 70 99. Die Selbsthilfegruppe möchte Männern helfen, die
impotent sind, also keine für einen Geschlechtsverkehr ausreichende
Errektion bekommen. Die Gründe dafür reichen von der Prostataoperation
über Diabetes bis
zu psychischen oder nicht klar eingrenzbaren Ursachen.
(c) Dr. Beatrice Wagner
Der Artikel ist erschienen Februar 2007 in der Medical Tribune – von Ärzten für Sie.