Roboterliebe

In diesem Buch geht es um den Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf unsere Liebes-Beziehungen und unsere Sexualität. Denn stärker als wir meinen, mischt sich die Künstliche Intelligenz auch in diese so privaten Bereiche ein. Nicht ganz ohne Grund, schließlich laden wir sie ja geradezu ein. ChatGPT ist ein beliebter "Gesprächspartner" und wird von immer mehr Menschen in Lebens-, Liebes- und Beziehungsdingen um Rat gefragt. Einige gehen noch weiter und buchen spezielle Liebes- und Freundschaftsbots. Zudem sind Avatare, KI-Bilder und KI-Filme kinderleicht herzustellen, überschwemmen die Medien und sozialen Netzwerke und ändern so unsere Vorstellungen von der Realität. Und dann gibt es für eine immer größer werdende Gruppe die KI-gesteuerten Sexpuppen, Vorläufer von echten Sexrobotern. Aber was macht das mit uns? Dieser Frage bin ich nachgegangen.
Wir sind fasziniert von der KI, ihrem Wissen, ihrer Schnelligkeit, ihrem Interesse und ihrem Verständnis. Sie ist immer da und nie schlecht gelaunt. So lassen uns gerne auf sie ein und wollen ihre andere Seite nicht sehen: nämlich dass sie uns nach dem Mund redet, dass sie zu keiner Wahrheit verpflichtet ist, dass ihre Antworten tendenziös sind und dass alles vermeintlich „Zwischenmenschliche“ nur simuliert ist.
Doch um dies zu verstehen, müssen wir erkennen, wie sie tickt und warum wir aus psychologischen Gründen gar nicht anders können, als sie zu vermenschlichen.
Dabei hilft uns dieses Werk. Ich habe aus meinem reichen Wissens- und Erfahrungsschatz als Paar- und Sexualtherapeutin mit einem Doktortitel in der Hirnforschung geschöpft, und ich habe – mit einem Kognitionswisssenschaftler an meiner Seite – die Funktionsweise der KI erklärt und alles in einen psychologischen Zusammenhang gestellt.
Herausgekommen ist die "Roboterliebe": ein monothematischer Essay mit romanhaften Einschüben und vielen Hintergrundinformationen. Damit führe ich das Werk "Dummheit" fort, in dem ich im Jahr 2011 zusammen mit meinem Doktorvater, dem Hirnforscher Professor Ernst Pöppel, Aspekte der KI vorweggenommen habe. In der „Roboterliebe“ nun rücke ich die Aspekte Beziehung, Liebe und Sexualität in den Vordergrund.
(c) Dr. Beatrice Wagner im September 2025